Schriftmusterbücher von H.M.Hauschild

Von der einst zweitgrößten Handsetzerei H. M. Hauschild in Bremen (meiner Meinung nach wohlgemerkt) - die größte war im Schünemann-Haus (Bremer Nachrichten, selbst gesehen) – sind mir nur noch die Schriftmusterbücher geblieben. Nach dem Kriege wurde die ausgebombte H. M. Hauschild mit Werbedruck (Hausdruckerei von Ludwig Roselius) zusammengelegt. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden die beiden Firmen unter Hauschild Werbedruck weitergeführt. Um eine Insolvenz abzuwenden, hatte die Geschäftsleitung dann 2013 versucht, mit allen Mitteln Geld locker zu machen. Druckmaschinen wurden verkauft, die Schriften der Setzerei und auch alles andere Material wie Linien, Blindmaterial, Klischees, Unterlagestege usw. gingen zum Schrotthändler. Letztlich sind sie doch gescheitert.
Der nachfolgende Auszug des Schriftmusterbuchs von H. M. Hauschild muss noch aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen. Man sieht deutlich, wie der Schriftsetzer grafische Elemente mit den ihm zur Verfügung stehenden Materialien umsetzte. Dazu etwas dezente Farbmischungen, fertig!


MITTIG MITTIG MITTIG MITTIG

Ein Auszug aus dem ersten gemeinsamen Schriftmusterbuch von H.M.Hauschild und Werbedruck Bremen 1949/50 sah dann so aus:


MITTIG MITTIG MITTIG MITTIG

Und dieser Auszug stammt vom letzten Schriftmusterbuch, in meinem dritten Lehrjahr. Mit Wohlwollen meines Ausbilders hatte ich freie Textwahl:

MITTIG

Und die Digitale Revolution, deren Beginn ich mit dem Ende meiner Lehrzeit nur erahnen konnte, hat dann alles umgekrempelt. Nichts ist wie es war. Ich vermisse diese Zeit.