Kaffeedosen aus Bremen
Diesmal finden hier allerlei Kaffeedosen aus Bremen Erwähnung. Rein altersmäßig gehören sie ebenfalls in die Zeit der Zigarren- und Zigarettendosen, nämlich vor dem Zweiten Weltkrieg, auch Klassische Moderne genannt. Es gab allein in Bremen sagenhafte 500 Kaffeeröstereien, von denen ich nur die Zeitzeugen in Form von Kaffeedosen präsentieren kann. Literatur gibt es nur von den größeren Kaffeeröstern wie Kaffee Hag oder Jacobs Kaffee.
Mit Hilfe der KI erfährt man zB daß es 1920 noch 250 Kaffeeröstereien in Bremen gab.









Jacobs Kaffee – Die Geschichte dazu können wir in meinem Hauptblog Dr. Gnaddels Abentheuer unter dem Label Bremer Marken nachlesen.
Zuunterst der unverkennbare Schriftzug mit dem Jacobs Kaffee in den Medien bekannt wurde. Es ist zwar keine alte Dose, trägt aber das ebenfalls unverkennbare Prädikat wunderbar.














Carl Ronnings Kaffee – Diese Firma (heute ist dort im Hause Melitta Kaffee drin) gibt es auch schon seit 1966 nicht mehr.
Weißblechdosen wie wir sie heute kennen, kamen erst in den 1960er Jahren so richtig in Schwung. Die abgebildeten Dosen sind durchweg aus Eisenblech – also magnetisch.










Eduscho Kaffee – wurde erst 1996 von Tchibo (Hamburg) übernommen.


Bruns Kaffee – Ich habe noch nie davon gehört. Bruns wurde 1904 gegründet und bestand bis 1975. Dann wurde Bruns von F. B. Coffee Trading GmbH übernommen.
Meine KI sagt hier Folgendes: Bruns Kaffee war eine bekannte bremische Kaffeerösterei, die vor allem für ihren Bruns Wappen-Kaffee bekannt war, aber heute nicht mehr existiert. Der Name steht heute exemplarisch für die Tradition bremischer Kaffeeröstereien, die eng mit der Geschichte der Stadt als wichtiger Kaffeehafen verbunden ist. Es ist nicht mehr möglich, Bruns Kaffee zu erwerben. Originale Kaffeedosen oder andere Relikte von Friedrich Bruns Kaffee, die etwa von 1910 stammen, sind heute historische Sammlerstücke, die gelegentlich auf Plattformen wie eBay oder in Museen (wie dem Focke-Museum) auftauchen.










Ogo Kaffee – Der Zigarrenfabrikant Heinrich Oetken und der Unternehmer Berthold Goedeke legten gemeinsam den Grundstein für die Ogo-Kaffeerösterei. Am 10. Oktober 1927 wurde die Marke Ogo beim Patentamt eingetragen. Aus einem ehemaligen Fabrikgebäude, in dem zuvor erste Automobile mit Elektromotoren die Laufbänder verließen, entstand das sog. OGO-Haus mitsamt Kaffeerösterei und dem angebundenen Versandhandel. 1996 wurde Ogo-Kaffee vom Versandhandel Jungborn in Achim übernommen. Das Ogo-Haus existiert sogar noch in Bremen. Es befindet sich quasi in Nachbarschaft zum Lloyd-Dynamo Werk und dem Kraftwerk in Hemelingen.




Streithorst Kaffee – Schon wieder eine Bremer Kaffeegroßrösterei, deren Name ich noch nie gehört habe. Auch im Internet gibt es zu Streithorst-Kaffee keinen Hinweis. Ich tippe auf die 1930er Jahre.
Meine KI sagt: Eine Blechdose für Der gute Bremer Streithorst Kaffee mit der Abbildung eines Ozeanschiffes befindet sich heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin.








Brauckmüller – Eine weitere ehemalige Kaffeemarke aus Bremen war Brauckmüller. Bis jetzt habe ich aber noch keine Fakten gefunden, die besagen, wann Brauckmüller gegründet wurde und wie lange diese Firma bestanden hatte.






J.F. Rohlfing – Hierzu finde ich ebenso recht wenig, sodaß ich nur abschreiben kann, was auf der Dose steht: 1886 gegründet. Meine KI sieht Verbindungen zu einer Firma namens Rösener & Co.




Importhaus für Deutsche Beamte GmbH Bremen – Immerhin konnte ich herausfinden, daß dieser Kaffee wohl um 1930 in der Bremer Neustadt hergestellt wurde. Ich habe zwei verschiedenfarbige Dosen bekommen.
Erwähnenswert wäre vielleicht noch daß es sich um eine Importfirma für Kaffee handelte. Ihre Kaffees wurden in einem der zahlreichen Röstbetriebe hergestellt - Lohnrösterei.


Zur Bremer Truhe kann ich auch nichts finden, sodaß ich auf die Mithilfe von anderen Sammlern angewiesen bin. Immerhin habe ich erfahren, daß die Gebrüder Struve diesen Kaffee produzierten.






Onko Kaffee – Na, zumindest kann man Onko-Kaffee bestimmen. Onko ist untrennbar mit Kaffee Hag verbunden. 1950 brachte Ludwig Roselius diesen koffeinhaltigen Kaffee auf den Markt. Ich habe lange Jahre in der Rigaer Straße gearbeitet - quasi in der Nachbarschaft zu Kaffee Hag und Kaba. Die weitere Geschichte von Kaffee Hag kann man bei beim Stichwort Wer gehört zu wem nachlesen. 2014 gab der letzte Eigentümer Mondelez die Marke Onko auf. Mir schmeckte der Kaffee wohl.




Kaffee Hag – Auch wenn ich gerne alte Sachen sammle, so kommen mir doch hin und wieder auch neuere Objekte in die Finger. Heute zB fand ich eine schöne Dose mit Kaffee Hag-Werbung. Sie wurde zum 100. Geburtstag von Kaffee Hag 2006 gefertigt. Paradoxerweise lassen die Firmeneigner ihre Vorzeigeobjekte noch das Jubiläum feiern, bevor alles eingestampft wird. So erging es Werbedruck Bremen und dem Hauschild Verlag. Warum soll es bei Kaffee Hag anders sein?
Faber Kaffee – Hier nun eine Dose aus dem Hause Faber Kaffee. Nur habe ich bis jetzt keine Literatur darüber gefunden. Ich werde mal meine KIs befragen müssen.




Münchhausen Kaffee – ist natürlich auch mit Bremen verbunden, obwohl sich die kleine Kaffeemanufaktur in der Hagstraße (ehemals Kaffee Hag) breitgemacht hat. Im Gegenzug zu den vielen anderen Kaffeeröstereien ist Münchhausen Kaffee nicht ganz so alt. 1935 wurde sie erst gegründet. Dafür ist sie immer noch in Familienbesitz.
Kaffeedosen anderer Hersteller
Als ich vor knapp zwei oder drei Jahren damit begann Kaffeedosen zu sammeln, hätte ich mir nie träumen lassen, daß dies viel Recherche-Arbeit verlangt. So habe ich die folgenden Dosen nur wegen ihres Alters wegen (mit)genommen. Die Antwort auf die Frage was ich damit machen wollte, kam erst später, als die Sammlung größer und größer wurde. Der Grund ist eigentlich ganz simpel: Als Bremer macht es Sinn, nur Kaffeedosen aus Bremen zu sammeln. Dem geneigten Sammler biete ich daher die nun folgenden Exemplare an.




Kaiser's Kaffee Geschäft, Viersen – Josef Kaiser (geb. 1862) übernahm 1880 das elterliche Kolonialwarengeschäft Dampf Kaffeerösterei Hermann Kaiser und begann grüne Kaffeebohnen zu rösten. Zwei Jahre später schaffte er sich zwei Rösttrommeln an, womit der erste Schritt zur Mechanisierung der Kaffeebearbeitung getan war. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges gründete er über 1.300 Geschäfte. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg gelang zügig, sodaß sein Sohn Walter 1950 ein gutgehendes Imperium übernehmen konnte. 1971 übernahm die Tengelmann-Gruppe Kaiser's Kaffee Geschäft. Diese schöne Dose gebe ich für 10,00 Euro aus der Hand.




Emil Schütz, Kaffee-Großrösterei Bremerhaven-Lehe – Am 14. Juli 1914 ließ der am 15. April 1891 in Westfalen geborene Emil Schütz auf dem Gewerbeamt der Stadt Lehe in Bremerhaven ein Fachgeschäft für Kaffee, Tee und Konfitüren eintragen. Gelernt hatte er dieses Handwerk bei der Bremer Firma Johann Jacobs. Doch der Erste Weltkrieg unterbrach sein Vorhaben jäh. Erst nach Kriegsende konnte sich Emil Schütz endlich dem Aufbau seines Geschäftes in der Hafenstraße 220 widmen und den Kaffee-Röstbetrieb erheblich vergrößern. 1923 besaß er bereits 23 Filialen in Bremerhaven, Wulsdorf, Nordenham und Cuxhaven. Zwar wurden in Emil Schütz Geschäften auch Lebensmittel verkauft, aber Kaffee, Tee und Kakao machten den Hauptumsatz aus.
1923 kaufte Emil Schütz für seinen expandierenden Röstbetrieb den leerstehenden alten Leher Güterbahnhof in der Moltkestraße 11-24 und baute den zu einer Großrösterei um. Danach schloss er in den nächsten Jahren nach und nach seine Filialen. Er wollte seine Kunden nun direkt beliefern. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden keine Kaffeebohnen mehr importiert. Um den Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können, stellte Emil Schütz seine Rösterei auf die Produktion von Ersatzkaffee um. In großem Umfang wurden nun Getreide und Zuckerrübenschnitzel geröstet und daraus der im Volksmund genannte Muckefuck hergestellt. 1948 erst trafen in Hamburg und Bremen wieder die Kaffee-Importe ein. Die Rösterei wurde modernisiert, und schon nach wenigen Jahren konnte die Vorkriegsproduktion übertroffen werden.
Ab Mitte der 1960er Jahre wurde in der Rösterei vieles automatisiert. Und trotz aller Modernisierungsmaßnahmen kam 1971 das Ende für Schütz-Kaffee. Das Unternehmen wurde an die Bremer Fa. Kölle verkauft, die einige Jahre später von Kaffee Hag übernommen wurde = 10,00 Euro.




Gebrüder Jürgens, Kaffee-Großrösterei Braunschweig – Diese Kaffeerösterei wurde vermutlich im Zweiten Weltkrieg ausgebombt und nicht wieder errichtet = 10,00 Euro




Koffie en Thee Niemeijer, Niederlande – Im Zweiten Weltkrieg war es sehr schwer an rohe Kaffeebohnen zu kommen, weswegen sich die meisten Röstereien wohl mit Tee und Kaffeesurrogaten ein Überleben sicherten. Nach dem Krieg überwog wieder die Tabakindustrie. 1990 wurde die Niemeijer BV Bestandteil der Rothmans-Gruppe und ging schließlich 1999 in der British American Tobacco (BAT) Benelux auf = 20,00 Euro.






Hinz & Küster, Berlin-Charlottenburg, Berliner Straße 13/14 (gegründet 1876). Diese ehemalige Kaffee-, Tee- und Kakaoproduktionsfirma gehörte zur damaligen VIW (Verbundene Industrie Werke). Mit darin befanden sich auch die Firmen Werbedruck Bremen, protechnica, Bremer Kaffeemaschine, Ketels Tuben = 10 Euro




Ernst Grote (1845 – 1927) war der Sohn eines in Leese (nordwestlich von Hannover) tätigen Kolonialwarenhändlers. Nach seinem Schulbesuch durchlief er eine kaufmännische Lehre in Hannover, wo er auch die dortige Handelsschule absolvierte. In der Folge trat er in das von seinem Vater geführte Geschäft ein, das er im Jahr der Reichsgründung im Jahr 1871 übernahm.
1873 gründete er die als offene Handelsgesellschaft (oHG) gegründete Kaffeerösterei Ernst Grote Kaffee in Hannover. Dieses Unternehmen baute Grote rasch zu einer bedeutenden Lebensmittelgroßhandlung in Norddeutschland aus.
1874 wurde Grotes Tochter Anna (1874–1926) geboren, die später (1899) den Kaffee-Kaufmann und Industriellen Ludwig Roselius heiratete.
1889 ist Ernst Grote einer der ersten Kolonialwarenhändler, die auch eine Kaffeerösterei betrieben. Bald machte Grote den Handel mit Kaffee zum Schwerpunkt seines Unternehmens.
1922 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
1971 wird der Röstereibetrieb Ernst Grote Kaffee von Machwitz Kaffee aus Danzig übernommen.
Abgebildet sind zwei Kaffeedosen aus unterschiedlicher Zeit. Die erste ist vermutlich aus der Anfangszeit des Unternehmens, während die zweite in den Nachkriegsjahren entstanden sein dürfte. Beide Dosen zusammen gebe ich für 10,00 Euro ab.




Douwe Egberts – Auch diese Kaffee-Firma ist durchaus in einem Atemzug mit Kaffee Hag zu nennen. Die genauen Verstrickungen liest der interessierte Kunstkenner und -Sammler besser bei Google oder über Wiki mit dem Stichwort Kaffee Hag.
Unbekannte Kaffeedose = 10,00 Euro